Er gilt ein wenig als das Relikt vergangener Tage. Insbesondere in der Zeit der schnellen Kommunikation scheinen Mail, Kurznachricht oder der Eintrag auf der Facebook-Seite beliebter zu sein. Dennoch führt an dem guten alten Liebesbrief nur selten ein Weg vorbei, wenn es darum geht, einer anderen Person die eigenen Gefühle für sie zu schildern. Da verwundert es auch nicht, dass nach wie vor viele Bürger mindestens einmal in ihrem Leben ein solches Schriftstück verfassen. Nicht immer ist dabei jedoch klar, was eigentlich inhaltlich in den Brief hineingehört. Ebenso ist die Form nicht einheitlich festgelegt. Das ermöglicht einerseits die Freiheit, die eigenen Wünsche abzudecken. Andererseits kann das Verfassen des Liebesbriefes somit auch einige Probleme aufwerfen.
Natürlich und ungezwungen
Zunächst einmal ist darauf zu achten, dass die Wortwahl sowie die gesamte Tonlage des Briefes vertraut ist. Denn der Inhalt richtet sich an einen lieben Menschen, mit dem man gerade eine bestehende Distanz überbrücken möchte. Der oder die Angesprochene darf daher geduzt werden, auch wenn man zuvor nie ein persönliches Wort miteinander geredet hat. Dennoch wäre das Geständnis der Liebe wenig schlagkräftig, wenn die Anrede förmlich gewählt ist. Hier gibt es ein Beispiel, wie eine Liebeserklärung aussehen kann. Selbiges gilt auch für den Ton. Er kann eine gewisse Nähe zwischen beiden suggerieren – selbst wenn diese tatsächlich noch nicht besteht. Der Inhalt darf somit sehr persönlich bis intim werden. Nur geschmacklos darf er nicht sein.
Das Eingeständnis der Liebe
Vielfach rankt sich ein Problem darum, dem Angesprochenen, es kann auch eine schriftliche Liebesbekundung zu einer Stadt, wie hier sein, reinen Wein einzuschenken und die Gefühle für ihn offenzulegen. Wie genau das geschieht, bleibt somit auch dem Verfasser selbst überlassen. Er sollte allerdings darauf achten, nicht direkt mit der Tür ins Haus zu fallen, sondern das Schriftstück so abzufassen, dass zwar nach wenigen Zeilen mehr oder weniger eindeutig ist, in welche Richtung dieses zielt. Das Geständnis selbst darf aber ruhig ein wenig auf sich warten lassen oder sogar erst im letzten Satz zu erkennen sein. Hierbei lohnt sich natürlich eine elegante Wortwahl, wie der Dramatiker Peter Handke, die bei dem oder der Angesprochenen vielleicht liebkosend wirkt und dessen Gefühlen bereits schmeichelt.
Das Positive herausstreichen
Inhaltlich ist der Schreiber seinen eigenen Wünschen überlassen. Dennoch gibt es Dinge, die er unbedingt in dem Brief erwähnen sollte. So etwa alles das, was ihm an der angesprochenen Person gefällt. Oft verlieben wir uns in ein Lächeln, in strahlende Augen oder ähnliche Attribute. Vielleicht kennen wir denjenigen Menschen aber auch schon länger und fühlen uns in seiner Umgebung geborgen. Solche Wahrnehmungen dürfen natürlich ein fester Bestandteil des Liebesbriefes sein. Zu achten ist lediglich darauf, dass hierbei keine zu offensichtlich falschen Äußerungen gewählt werden. Ebenso müssen sie für sich genommen einzigartig sein und sollten nicht bei der erstbesten Abfrage in einer Suchmaschine als Plagiat erkannt werden können.
Form und Stil
Darüber ist hinaus kann der Verfasser tun und lassen, was er will – solange es der angesprochenen Person gefällt. Ob der Brief per Hand oder am Computer geschrieben wird, ist dabei nebensächlich: Er sollte von Herzen kommen. Dabei gilt es gewiss nicht als Fehler, wenn eine allzu üble Handschrift kaschiert wird, indem man die Zeilen schmuckvoll am Computer tippt. Gutes Papier ist dafür aber eine wichtige Voraussetzung. Ebenso darf bereits das Kuvert etwas Besonderes sein und sich aus den Massen an sonstiger Post herausheben. Inwiefern auf zierende Aufkleber und Ähnliches zurückgegriffen wird, kommt auf den Einzelfall an. Der Brief darf letztlich nicht kitschig wirken, sondern soll im Idealfall das Herz eines lieben Menschen beeindrucken.